Glaukom-Lasertherapie
Energie zur Glaukombehandlung
Pionier der SLT-Technologie
Mehr als 50 Millionen Menschen weltweit droht der Verlust der Sehkraft durch das Offenwinkelglaukom, wobei die Zahl der jährlichen Fälle deutlich steigt. Daher sind Glaukompatienten ein immer wichtigerer Teil jeder Praxis. Lumenis bietet eine Reihe von ophthalmologischen Lasersystemen , die dem Augenarzt stets die notwendigen chirurgischen Werkzeuge in die Hand geben, um den Augeninnendruck zu senken und diese fortschreitende degenerative Erkrankung zu kontrollieren.
Die innovative Technologie für die minimalinvasive Behandlung von Glaukom, das innovative Lasersystem Smart Selecta Duet für die Glaukomchirurgie beeinflusst mit der selektiven Lasertrabekuloplastik (SLT) künftig die Sehkraft von Glaukompatienten. SLT bietet die Vorteile der Argon-Laser-Trabekuloplastik (ALT) ohne die koagulativen Schäden, die zu Narbenbildung führen. Von Photokoagulatoren bis zu Photodisruptoren ist die Produktfamilie der modernen Lasertechnologien von unschätzbarem Wert bei der Glaukombehandlung.
Wie und warum funktioniert SLT?
Für SLT ist kein präzises Anvisieren erforderlich
Strahldurchmesser bei der ALT (Pfeil links) und bei der SLT (Pfeil rechts) auf dem TM
Da die selektive Lasertrabekuloplastik auf den Laserparametern zum Ansteuern pigmentierter Zellen basiert, ist im Gegensatz zu anderen Verfahren keine kleine Spotgröße und kein präzises Anvisieren des Zielbereichs im Trabekelmaschenwerk (TM) erforderlich.
Bei der SLT wird ein großer Spotdurchmesser von 400 Mikrometer mithilfe einer speziellen Gonio-Linse in den Kammerwinkel eingeführt, um die Verzerrung des Laserstrahls zu minimieren und eine gute Visualisierung des Kammerwinkels zu gewährleisten. Im Gegensatz zur ALT ist die Fokussierung bei der SLT nicht so entscheidend, da der große Laserspot eine größere Tiefenschärfe hat als der ALT-Spot mit 50 Mikrometern.
Ein roter Zielstrahl mit demselben Durchmesser wie der Behandlungsstrahl gibt den zu behandelnden Bereich an. Selektive Photothermolyse entscheidet darüber, welche Zellen anvisiert und aktiviert werden.Während der Behandlung ist normalerweise keine sichtbare Gewebereaktion zu beobachten. Aufgrund der variablen Pigmentierung wird der Laser in der Regel genau unterhalb der Energiestärke eingestellt, bei der ein minimaler Effekt zu beobachten ist.
SLT verringert den Augeninnendruck bei minimalen Beeinträchtigungen
Wie wird bei der SLT niedrigerer Augeninnendruck erreicht, ohne das Trabekelmaschenwerk zu schädigen?
Der zugrundeliegende Mechanismus ist die selektive Photothermolyse, durch die der Laser die intrazellulären Melaningranula anvisieren und einzelne Zellen aktivieren kann, ohne dabei benachbarte nicht pigmentierte Zellen zu beeinträchtigen. Die aktivierten Zellen setzen Zytokine frei, die eine gezielte Makrophagenantwort auf die Zellen im Trabekelmaschenwerk auslösen. Die Makrophagen reaktivieren das Trabekelmaschenwerk und verbessern dabei den Kammerwasserabfluss, sodass es zur Senkung des Augeninnendrucks kommt.
Bei der SLT wird ein frequenzverdoppelter, gütegeschalteter YAG-Laser eingesetzt
Für die SLT wird die Lichtenergie über einen speziell konzipierten gütegeschalteten, frequenzverdoppelten Nd:YAG-Laser abgegeben, dessen Wellenlänge 532 nm grün entspricht und Leistung von 0,3 bis 1,5 mJ bietet.
Das Zielgewebe besteht aus Melaningranula innerhalb einzelner Zellen des Trabekelmaschenwerks. Aufgrund der Größe der Pigmentkörnchen ist es notwendig, die Lichtenergie innerhalb 1 Mikrosekunde abzugeben. Die Länge des gütegeschalteten Laserpulses beträgt 3 Nanosekunden und liegt damit weit innerhalb des erforderlichen Zeitintervalls, sodass die Energie und der Temperaturanstieg auf die Pigmentkörnchen begrenzt werden. Mark Latina M.D., der Erfinder der SLT führte Experimente in Zellkultur sowie Tierversuche durch, um den jeweiligen Energiebereich für die selektive Zellschädigung zu ermitteln. (Das Paper von Latina finden Sie hier) Bei den Untersuchungen wurden die Parameter ermittelt, um bestimmte pigmenthaltige Zellen im Trabekelwerk zu aktivieren, während benachbarte nicht pigmentierte Zellen verschont bleiben. Weitere klinische Studien im Menschen zeigten, dass durch die selektive Lasertrabekuloplastik der Augeninnendruck sank, ohne dass eine Schädigung der Zellen im Trabekelmaschenwerk beobachtet werden konnte.
Selektives Anvisieren von TM-Zellen
Fluoreszierende Assays zur Lebend-/Tot-Identifizierung zeigen, dass nur melaninhaltige Zellen im Trabekelmaschenwerk betroffen sind, wie anhand roter Kernfärbung zu erkennen ist.
Die selektive Lasertrabekuloplastik ist gegenüber der herkömmlichen ALT eine Verbesserung, da dabei thermische Schäden an der Struktur des Trabekelmaschenwerks vermieden werden.
Mithilfe eines gütegeschalteten, frequenzverdoppelten Nd:YAG-Laser mit geringer Energiestärke und emittierten Licht mit Wellenlänge von 532 nm und einer Pulsdauer von 3 Nanosekunden, konnten die Wissenschaftler die isolierte Zerstörung pigmentierter TM-Zellen ohne thermische oder kollaterale Schädigung der umgebenden nicht pigmentierten Zellen und die Kollagenstrahlen des Trabekelwerks.
Other research using scanning and transmission electron microscopy to compare the acute morphologic changes in the TM of human eye bank eyes after ALT and SLT confirmed these histologic findings. After laser irradiation, ALT produced crater formation, coagulative damage, fibrin deposition and disruption of trabecular beams and endothelial cells. Eyes treated with SLT did not show these findings; the general structure of the TM was preserved. SLT’s effect occurred intracellarly, with disruption of the melanin granules. The lack of thermal and structural damage to the TM makes SLT potentially repeatable.*
Darüber hinaus wurde nach der SLT-Einwirkung in vivo keine Bildung von Endothelmembran im TM beobachtet, wie sie in der Regel bei mit ALT behandelten Augen vorkommt.
Die histologischen Befunde wurden von wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt, bei denen die akute morphologische Veränderung im TM von menschlichen Augen einer Augenbank nach ALT und SLT mittels Raster- und Transmissions-Elektronenmikroskopie verglichen wurden. Nach der Laserbestrahlung erzeugte ALT Kraterbildung, koagulative Schäden, Fibrinablagerungen sowie Störungen an Trabekelstrahlen und Endothelzellen. Bei mit SLT behandelten Augen wurden solche Beeinträchtigungen nicht beobachtet und die generelle Struktur blieb TM erhalten. Der Effekt der SLT erfolgt intrazellulär ohne Störungen der Melaningranula. Da es bei der SLT zu keinen thermischen Schäden und zu keiner Strukturschädigung kommt, kann die SLT unter Umständen später wiederholt werden.*
* Quelle: Review of Ophthalmology, April 2001, David A. Lee, MD & Peter A. Netland, MD, PhD, pgs. 1-2
Keine thermischen oder kollateralen Schäden
Darstellung des SLT-Laserstrahls mit einem Durchmesser von 400 Mikrometer beim Durchdringen des TM
Die Ergebnisse in-vitro und in-vivo nach der SLT basieren auf der wesentlich kürzeren Pulsdauer (3 Nanosekunden) der Behandlung im Vergleich zur thermischen Relaxationszeit beim Chromophor-Ziel (Melanin) in den pigmentierten Zellen. Melaningranula haben eine thermische Relaxationszeit von etwa 2 Mikrosekunden, währen die Pulsdauer bei der SLT 3 Nanosekunden beträgt. Daher ist die Pulsdauer bei der SLT zu kurz für eine Übertragung der thermischen Energie durch das Melanin und das benachbarte Gewebe wird somit vor Schäden bewahrt. *
* Quelle: Review of Ophthalmology, April 2001, David A. Lee, MD & Peter A. Netland, MD, PhD, pgs. 1-2
Lumenis SLT: Das Verfahren im Video
FAQ
SLT Treatment Benefits
SLT bietet Ärzten und Patienten folgende Vorteile:
Mehr erfahren
Prä- und postoperative Patientenversorgung bei SLT
Präoperativ
Präoperativ sollte eine sorgfältige Gonioskopie erfolgen, um das Trabekelmaschenwerk zu visualisieren und den Behandlungsbereich zu planen. Die präoperative Medikation umfasst jeweils einen Tropfen Lopidin oder Alphagan sowie topische Anästhesie. Eine Gonio-Linse oder ein Kontaktglas ohne Vergrößerung wird mit Methylcellulose auf das Auge aufgesetzt. Der Zielstrahl wird auf das pigmentierte Trabekelmaschenwerk fokussiert.
Während der Operation
Die Behandlung erfolgt im Single-Burst-Modus. Dabei werden 50 ± 5 Laserspots mit einem Durchmesser von 400 Mikrometer nebeneinander, jedoch nicht überlappend entlang von 180 Grad platziert. Bei jedem Puls wird die Bläschenbildung überwacht. Variiert die trabekuläre Pigmentierung stark, wird die Pulsenergie verringert, falls die o. g. Bläschenbildung auftritt.
Postoperativ
Nach der Laserbehandlung wird dem behandelten Auge Prednisolonacetat 1 Prozent verabreicht und in den folgenden 4-7 Tagen weiterhin viermal täglich gegeben.
* Quelle: SLT Evolves as a Treatment For Open-angle Glaucoma, Review of Ophthalmology, David A. Lee, MD & Peter A. Netland, MD, PhD, April, 2001, p. 3)
Klinische Studien zur SLT
Literaturhinweise zur SLT
PB-2006798 Rev A